Hello, again...
Bin zwar schon wieder zwei Wochen zurück von den Inselaffen, aber wenn ich mal ein paar Tage inne 4ma fehle, steppt da gleich der Papst im Kettenhemd... hahaha... Aber ich bin immer noch feste am streaken, gerade vielleicht auch deswegen. Habe nämlich dieses wunderbare Gefühl der inneren Zufriedenheit entdeckt, die das tägliche Laufen so mit sich bringt. Mittlerweile bin ich sogar ein zweimal-täglich-Läufer, zumindest unter der Woche laufe ich jetzt immer frühmorgens, weil’s abends erstens mal spät werden kann und ich mir durch das morgendliche Laufen mir dann keinen Kopf machen muss, falls es mal wieder länger mit dem netten Kollegen dauert...
Mein tägliches Laufen in London konnte ich auch super umsetzen... Morgens um 7.00h sprang ich aus dem wohl schmalsten Bett der Welt in meine Laufklamotten und schlich mich auf leisen Sohlen auf die Straße. Von niemanden bemerkt. Der erste Tag war allerdings etwas chaotisch, weil ich natürlich nicht aus dem Hotel raus nach links und dann immer geradeaus gelaufen bin, um zu meinem Laufziel, dem Brompton Cemetary, zu gelangen. Wie man mir gesagt hatte. Nein. Ich kreuzte durch die Straßen und musste mir die schönen Häuser anschauen. Bis ich dann einen weiteren Läufer sah und ich mich an seine Fersen heftete. Irgendwann entschwand er und ich kam ins grübeln, ob ich denn wohl noch wüsste, wo ich bin? Aber immerhin erreichte ich dann den Hintereingang jenes Friedhofs und ich lief eine kleine Runde. Ein bisschen Panik kam in mir auf, als mir in den Sinn kam, dass ich eigentlich nicht mehr so genau wusste, wo denn nun das Hotel lag. Ich kam nicht umhin, mich nach dem Weg zu erkundigen, aber wie hiess denn diese blöde Straße noch mal? Nun ja, mir fiel sie dann doch noch ein und kaum hatte ich es ausgesprochen, wusste ich auch, wo es lang ging. Komisch, geht euch das auch manchmal so?
Der Donnerstag war dann mit Tickets buchen für Wochenendausflug nach Oxford und Musical-Besuch „Stomp“ ausgefüllt. Abends obligatorischer Pub-Besuch. Freitag verlief dann läuferisch schon in geordneteren Bahnen, ich kannte ja den Weg. Den Friedhof hatten wir im letzten Jahr entdeckt und er ist ein kleines Juwel, für Menschen, die Friedhöfe lieben. Dort liegt auch Richard Tauber begraben... Jedenfalls ist es auf diesem Friedhof erlaubt zu Laufen, radzufahren und Hunde auszuführen. Meine Runde sah so aus, hinlaufen, einmal nach rechts ganz rum, durch die Mitte wieder rauf, dann nach links ganz rum und durch die Mitte wieder runter und zurück. 5,7 km. Danach ging’s mit dem Bus No. 15 von Marble Arch aus einmal quer durch die Stadt, über die Oxford- und Regent-Street vorbei an der St. Pauls Cathedrale zum Tower of London. Eine ganz normale Buslinie, keine teure Sightseeing Tour. Anschliessend machten wir einen Abstecher zu den Docklands, St. Catherine’s Warf und spazierten unter der Tower Bridge zum Tower. Der ich dieses Jahr keine Baustelle mehr war. Dafür war die Tower Brigde teilweise eingerüstet. Olympia fordert halt seinen Tribut. Danach gings zum shoppen und schauen nach Covent Garden. Eine überdachte Markthalle mit vielen kleinen Geschäften, Lokalitäten, Marktständen und was ganz besonders an Covent Garden ist: Künstler, verschiedenster Art und Weise. Akrobaten, Musikanten, jeder der etwas vorstellen möchte, kann dort auftreten. Natürlich wird anschliessend um eine Spende für den Künstler gebeten. Höhepunkt war dann das Kaufhaus Libberty und die Carneby Road mit Besuch im Sheakespeares Pub. Mit einem Spaziergang durch Soho haben wir den Abend dann ausklingen lassen. Nach 18.00h kriegten wir kein Bein mehr in irgendeinem Pub in der Innenstand, ganz London schien sich in Wochenendstimmung zu trinken...
Samstag ging’s wie immer zum Camden Market, der nur am Wochenende geöffnet ist. Leider ist dieses Jahr mein Lieblingsteil vom Camden Market abgebrannt, aber dadurch haben wir auch noch andere Märkte kennengelernt, die wir bislang noch nie gesehen hatten, weil auch die weibliche Kauf-Lust irgendwann erschöpft ist. Zudem fing es an zu regnen, ganz ungewöhnlich für London. Also war Ansichts-Karten-schreiben im Cafe angesagt und die Lord Mayor Show fiel für uns förmlich ins Wasser. Dafür fuhren wir dann zu Fortum & Maison, um uns mit Tee einzudecken. Ein MUST sind auch immer die CD/DVD-Läden, statt Virgin heißen sie jetzt aber alle Zavi. Egal. Für die nächste Halloween Party hab ich schon die richtige Musik und X-Mas wird mich auch nicht mehr stressen, hab ich doch jetzt die Chillout Christmas Collection. Ab in den Pub und früh schlafen gehen.
Denn am Sonntag brachte uns der Bus nach Oxford. Vorher natürlich meine Runde über den Friedhof. Nach gut 2 Stunden kamen wir in Oxford an und uns fiel gleich auf. Hier war’s irgendwie kälter als in London. Im Tourist-Information-Center deckten wir uns mit Stadtplan und ähnlichem ein und zogen dann los. Wie war noch mal der Plan? Man sollte doch vielleicht eine Lokalität aufsuchen, um sich zu orientieren? Dann fing es auch noch an zu regnen und dieser ganze Ausflug schien schon wieder in einem Cafe, einem Pub oder einem Kaufhaus zu enden. Gottseigelob fanden wir dann aber noch ein College, dass nicht als Drehort für Harry Potter gedient hatte und demzufolge sogar kostenlos besichtigt werden konnte. Im Merton College gibt es übrigens den ältesten College-Bereich Oxfords. Natürlich mussten wir noch unsere Scounes essen. Nette Lokalität, sah von aussen älter aus, als es dann innen war und so kleine Scounes hatte ich noch nie vorher gegessen. Aber Hauptsache, wir saßen im Trockenen, denn draußen shiffte es like dogs and cats...
Montag ist dann obligatorisch Harrods-Day. Nach dem Lauf gings mit der Tube zur Knighsbridge und allein schon diese Türsteher verursachen einen gewissen Nervenkitzel. Lässt er mich rein oder nicht? Haha... Ohne eine Harrods-Tüte geh ich niemals raus! Nach Harrods liegt eigentlich der Hyde-Park-Spaziergang an. Es regnete wieder mal, drum ging es dann in’s Natural History Museum. Eintritt kostenlos. Empfehlenswert für einen Besuch mit Kindern! Was dann auch viele Schulklassen genutzt haben. Alles sehr anschaulich und auch viele interaktive Möglichkeiten. Toll war auch die Dino-Saurier-Ausstellung! Mit einem Hard-Rock-Cafe Burger wurde der Tag dann essenstechnisch abgerundet. Mir geisterte aber immer noch das Kaufhaus Selfridges in der Oxford Street durch den Kopf, denn dieser Kaufhaustempel sieht sich als Konkurrent zu Harrords. Also in den Bus und hin zur Oxford-Street. Abgesehen davon, dass Selfridges äusserlich eine Baustelle war, sah es innendrin nicht anders aus als bei Galeria Kaufhof. Also keine ernsthafte Konkurrenz für Harrods.
Dienstag war der Abreisetag, was aber nicht heißt, dass da nicht gelaufen und geshoppt wird! Krönender Abschluss ist nämlich immer Trafalger Square und der Gift Shop von St. Martins-At-The-Field. Dort kann man übrigens auch mittags um 13.05h kostenlose Kirchenkonzerte hören! Wie bestellt scheint heute auch die Sonne, denn wir wollen noch einige Fotos auf dem Brompton Cemetery machen und zur Themse spazieren. Wieder mal was neues entdeckt, auch nach 4 Jahren. Vieles haben wir gesehen, vieles was wir sehen wollten nichct, aber wir kommen ja wieder. Nächstes Jahr. The same procedure...
Kleine Anekdote: Unser Zimmer war recht spartanisch und es gab keine Nachttischlampen, nur so eine ungemütliche Deckenbeleuchtung. Das führte dazu, dass wir uns Laufleuchten gekauft haben, mit denen wir prima lesen konnten, nachdem wir uns erst mal kringelig gelacht haben, über unser bescheuertes Aussehen. Meine Lieblingslektüre war übrigens Xenohhobe’s guide to the GERMANS. Weil’s mich interessierte, wie die Engländer wohl über die Deutschen denken. Allerdings von einem Deutschen geschrieben, hab ich aber erst am Ende festgestellt.
Wahrscheinlich lesen diese Bücher sowieso niemals Engländer sondern nur wir neurotischen Deutschen.*ggg*
Fotos gibt's hier zum anschauen:
London 2008