ich bin dann mal wech

25
Nov
2008

The Same Procedure As Every Year - London 2008

Hello, again...

Bin zwar schon wieder zwei Wochen zurück von den Inselaffen, aber wenn ich mal ein paar Tage inne 4ma fehle, steppt da gleich der Papst im Kettenhemd... hahaha... Aber ich bin immer noch feste am streaken, gerade vielleicht auch deswegen. Habe nämlich dieses wunderbare Gefühl der inneren Zufriedenheit entdeckt, die das tägliche Laufen so mit sich bringt. Mittlerweile bin ich sogar ein zweimal-täglich-Läufer, zumindest unter der Woche laufe ich jetzt immer frühmorgens, weil’s abends erstens mal spät werden kann und ich mir durch das morgendliche Laufen mir dann keinen Kopf machen muss, falls es mal wieder länger mit dem netten Kollegen dauert...

Mein tägliches Laufen in London konnte ich auch super umsetzen... Morgens um 7.00h sprang ich aus dem wohl schmalsten Bett der Welt in meine Laufklamotten und schlich mich auf leisen Sohlen auf die Straße. Von niemanden bemerkt. Der erste Tag war allerdings etwas chaotisch, weil ich natürlich nicht aus dem Hotel raus nach links und dann immer geradeaus gelaufen bin, um zu meinem Laufziel, dem Brompton Cemetary, zu gelangen. Wie man mir gesagt hatte. Nein. Ich kreuzte durch die Straßen und musste mir die schönen Häuser anschauen. Bis ich dann einen weiteren Läufer sah und ich mich an seine Fersen heftete. Irgendwann entschwand er und ich kam ins grübeln, ob ich denn wohl noch wüsste, wo ich bin? Aber immerhin erreichte ich dann den Hintereingang jenes Friedhofs und ich lief eine kleine Runde. Ein bisschen Panik kam in mir auf, als mir in den Sinn kam, dass ich eigentlich nicht mehr so genau wusste, wo denn nun das Hotel lag. Ich kam nicht umhin, mich nach dem Weg zu erkundigen, aber wie hiess denn diese blöde Straße noch mal? Nun ja, mir fiel sie dann doch noch ein und kaum hatte ich es ausgesprochen, wusste ich auch, wo es lang ging. Komisch, geht euch das auch manchmal so?

Der Donnerstag war dann mit Tickets buchen für Wochenendausflug nach Oxford und Musical-Besuch „Stomp“ ausgefüllt. Abends obligatorischer Pub-Besuch. Freitag verlief dann läuferisch schon in geordneteren Bahnen, ich kannte ja den Weg. Den Friedhof hatten wir im letzten Jahr entdeckt und er ist ein kleines Juwel, für Menschen, die Friedhöfe lieben. Dort liegt auch Richard Tauber begraben... Jedenfalls ist es auf diesem Friedhof erlaubt zu Laufen, radzufahren und Hunde auszuführen. Meine Runde sah so aus, hinlaufen, einmal nach rechts ganz rum, durch die Mitte wieder rauf, dann nach links ganz rum und durch die Mitte wieder runter und zurück. 5,7 km. Danach ging’s mit dem Bus No. 15 von Marble Arch aus einmal quer durch die Stadt, über die Oxford- und Regent-Street vorbei an der St. Pauls Cathedrale zum Tower of London. Eine ganz normale Buslinie, keine teure Sightseeing Tour. Anschliessend machten wir einen Abstecher zu den Docklands, St. Catherine’s Warf und spazierten unter der Tower Bridge zum Tower. Der ich dieses Jahr keine Baustelle mehr war. Dafür war die Tower Brigde teilweise eingerüstet. Olympia fordert halt seinen Tribut. Danach gings zum shoppen und schauen nach Covent Garden. Eine überdachte Markthalle mit vielen kleinen Geschäften, Lokalitäten, Marktständen und was ganz besonders an Covent Garden ist: Künstler, verschiedenster Art und Weise. Akrobaten, Musikanten, jeder der etwas vorstellen möchte, kann dort auftreten. Natürlich wird anschliessend um eine Spende für den Künstler gebeten. Höhepunkt war dann das Kaufhaus Libberty und die Carneby Road mit Besuch im Sheakespeares Pub. Mit einem Spaziergang durch Soho haben wir den Abend dann ausklingen lassen. Nach 18.00h kriegten wir kein Bein mehr in irgendeinem Pub in der Innenstand, ganz London schien sich in Wochenendstimmung zu trinken...

Samstag ging’s wie immer zum Camden Market, der nur am Wochenende geöffnet ist. Leider ist dieses Jahr mein Lieblingsteil vom Camden Market abgebrannt, aber dadurch haben wir auch noch andere Märkte kennengelernt, die wir bislang noch nie gesehen hatten, weil auch die weibliche Kauf-Lust irgendwann erschöpft ist. Zudem fing es an zu regnen, ganz ungewöhnlich für London. Also war Ansichts-Karten-schreiben im Cafe angesagt und die Lord Mayor Show fiel für uns förmlich ins Wasser. Dafür fuhren wir dann zu Fortum & Maison, um uns mit Tee einzudecken. Ein MUST sind auch immer die CD/DVD-Läden, statt Virgin heißen sie jetzt aber alle Zavi. Egal. Für die nächste Halloween Party hab ich schon die richtige Musik und X-Mas wird mich auch nicht mehr stressen, hab ich doch jetzt die Chillout Christmas Collection. Ab in den Pub und früh schlafen gehen.

Denn am Sonntag brachte uns der Bus nach Oxford. Vorher natürlich meine Runde über den Friedhof. Nach gut 2 Stunden kamen wir in Oxford an und uns fiel gleich auf. Hier war’s irgendwie kälter als in London. Im Tourist-Information-Center deckten wir uns mit Stadtplan und ähnlichem ein und zogen dann los. Wie war noch mal der Plan? Man sollte doch vielleicht eine Lokalität aufsuchen, um sich zu orientieren? Dann fing es auch noch an zu regnen und dieser ganze Ausflug schien schon wieder in einem Cafe, einem Pub oder einem Kaufhaus zu enden. Gottseigelob fanden wir dann aber noch ein College, dass nicht als Drehort für Harry Potter gedient hatte und demzufolge sogar kostenlos besichtigt werden konnte. Im Merton College gibt es übrigens den ältesten College-Bereich Oxfords. Natürlich mussten wir noch unsere Scounes essen. Nette Lokalität, sah von aussen älter aus, als es dann innen war und so kleine Scounes hatte ich noch nie vorher gegessen. Aber Hauptsache, wir saßen im Trockenen, denn draußen shiffte es like dogs and cats...

Montag ist dann obligatorisch Harrods-Day. Nach dem Lauf gings mit der Tube zur Knighsbridge und allein schon diese Türsteher verursachen einen gewissen Nervenkitzel. Lässt er mich rein oder nicht? Haha... Ohne eine Harrods-Tüte geh ich niemals raus! Nach Harrods liegt eigentlich der Hyde-Park-Spaziergang an. Es regnete wieder mal, drum ging es dann in’s Natural History Museum. Eintritt kostenlos. Empfehlenswert für einen Besuch mit Kindern! Was dann auch viele Schulklassen genutzt haben. Alles sehr anschaulich und auch viele interaktive Möglichkeiten. Toll war auch die Dino-Saurier-Ausstellung! Mit einem Hard-Rock-Cafe Burger wurde der Tag dann essenstechnisch abgerundet. Mir geisterte aber immer noch das Kaufhaus Selfridges in der Oxford Street durch den Kopf, denn dieser Kaufhaustempel sieht sich als Konkurrent zu Harrords. Also in den Bus und hin zur Oxford-Street. Abgesehen davon, dass Selfridges äusserlich eine Baustelle war, sah es innendrin nicht anders aus als bei Galeria Kaufhof. Also keine ernsthafte Konkurrenz für Harrods.

Dienstag war der Abreisetag, was aber nicht heißt, dass da nicht gelaufen und geshoppt wird! Krönender Abschluss ist nämlich immer Trafalger Square und der Gift Shop von St. Martins-At-The-Field. Dort kann man übrigens auch mittags um 13.05h kostenlose Kirchenkonzerte hören! Wie bestellt scheint heute auch die Sonne, denn wir wollen noch einige Fotos auf dem Brompton Cemetery machen und zur Themse spazieren. Wieder mal was neues entdeckt, auch nach 4 Jahren. Vieles haben wir gesehen, vieles was wir sehen wollten nichct, aber wir kommen ja wieder. Nächstes Jahr. The same procedure...

Kleine Anekdote: Unser Zimmer war recht spartanisch und es gab keine Nachttischlampen, nur so eine ungemütliche Deckenbeleuchtung. Das führte dazu, dass wir uns Laufleuchten gekauft haben, mit denen wir prima lesen konnten, nachdem wir uns erst mal kringelig gelacht haben, über unser bescheuertes Aussehen. Meine Lieblingslektüre war übrigens Xenohhobe’s guide to the GERMANS. Weil’s mich interessierte, wie die Engländer wohl über die Deutschen denken. Allerdings von einem Deutschen geschrieben, hab ich aber erst am Ende festgestellt.

Wahrscheinlich lesen diese Bücher sowieso niemals Engländer sondern nur wir neurotischen Deutschen.*ggg*

Fotos gibt's hier zum anschauen:London 2008

21
Mrz
2008

go west! taking the long way

Es kam alles anders als geplant, wobei. Es war ja nichts richtig geplant, einfach nur rüberfliegen und losfahren. Jetzt sitze ich jedenfalls wieder zu Hause und versuche dem Jetlag ein Schnippchen zu schlagen. 24 Stunden bin ich auf den Beinen, um drei Uhr morgens in San Francisco aufgestanden, um 7.00h ging der Flieger nach Philadelphia. Dazwischen lag einchecken und feststellen, dass ich 10 kg Übergepäck habe. Kostet mich 50,00 $. Da schmelzen die Schnäppchenpreise in den diversen Outlet-Centern San Franciscos, Las Vegas und Los Angeles aber gewaltig. Das die Amerikaner nett sind, gilt nicht für die amerikanischen Fluggesellschaften. Die hassen ihre Fluggäste (ganz besonders die weiblichen) und lassen sie es jede Sekunde lang spüren. Sorry, Sweety, du hast Übergepäck, warum nimmst du nicht einfach die zwei Reiseführer und drei Bildbände aus deinem Koffer und schon klappt's mit dem Gewicht? Würde eine US Airlines Mitarbeiterin zu früher Stunde nie fragen. Sie denkt. Sweety, du willst billige Jeans, Shirts, Schuhe und Handtaschen? Dann musst du auch dafür zahlen... Und weil es fünf Uhr morgens ist, denk ich nicht lange nach und zahle - schon genervt - die 50,00$. Der Dollarkurs ist ja recht günstig tröste ich mich und verdränge den Gedanken, dass ich für das Geld bei Macy's eine ausreichend grosse Reisetasche hätte kaufen können und mich nicht mehr über die Reisenden ärgern müsste, die mit ihren zwei bis drei Taschen die Staufächer im Flieger voll stopfen. Weil ich dann selber dazu gehöre. Heeeheee... In San Francisco wird mein Handgepäck milimetergenau gefilzt, nur die CocaCola Dose wird nicht beanstandet. Ist schon komisch. Wieso gibt es in San Francisco und Philadelphia keinen Terroristenalarm, wenn sich in meinem Handgepäck eine CocaCola Dose befindet? Die einzige Erklärung, die mir dazu einfällt ist, dass in einer amerikanischen CocaCola Dose nichts anderes drin sein kann, als CocaCola. Was natürlich einem gründlichen, deutschen Zollbeamten niemals in den Sinn käme. Dafür kommt der freundichen Lufthansa Angestellten in den Sinn, ich könnte doch mein Gepäck etwas erleichtern, damit ich nicht noch mal 50,00 € für Übergepäck bezahlen muss. Angesichts der bereits schon einmal entrichteten Übergepäckgebühr von 50,00$ stehe ich kurz vor dem Explodieren.

So weit, so gut. Ich hab die Zähne zusammengebissen und meine Reiselektüre in eine Plastiktüte gepackt.

22
Nov
2006

London [7 # 1]

Hangover is coming
Dienstag

31.10.2006… Unser letzter Tag in London. Es ist kälter geworden, aber der Himmel ist blau, also kein verregneter London-Urlaub! Wie durch ein Wunder geht sogar der Koffer zu, obwohl noch einige Souveniers ihren Weg zu mir gefunden haben. Ein letztes Mal verspeisen wir Berge von Toasts zum Frühstück. Wir hoffen im nächsten Jahr wieder so verwöhnt zu werden. Für uns wird auch extra ein Raum für unsere Koffer freigemacht, damit wir die Stunden bis zum Abflug abends um 20.30h noch nutzen können. Für Covents Garden, Leisquester Square, Hyde Park, St. Martin in the Field, Kensington Palace... was wir so schaffen.

Covent Garden mal bei Tag zu sehen ist für mich neu. So früh waren wir hier noch nie, es wird erst alles aufgebaut. Wir wandeln durch die Markstände, vieles wiederholt sich, es gibt aber auch Besonderes. Postkarten der besonderen Art. Ich kann mich aber nicht entscheiden, so auf die Schnelle. Notiert für nächstes Jahr! Zwischendurch muss ich mal auf die Toilette und ich muss sagen, die öffentlichen Toiletten bei Covents Garden sind sehenswert!

Am Leicester Square vorbei geht’s zum Trafalgar Square. Es fängt doch etwas zu regnen an und wir retten uns in den Gift-Shop von St. Martin in the Field. Eine Kirche, in der kostenlose Konzerte stattfinden. Geschlossene Gesellschaft, wir sind leider zu spät dran.

Mittagspause. Ist ja auch schon wieder und wir meinen, The Sherlock Holmes Pub ist eine gute Idee. Das fanden etliche andere auch und dementsprechend voll ist es dort. Ganz zu schweigen von den Preisen. So geht es in ein Schnellrestaurant, wo es English Breakfast (auch ein MUST!) bzw. Jacked Potatoes gibt.

Weil wir uns noch von London verabschieden wollen, geht es an die Themse. Seufz… Bis nächstes Jahr fliesst viel Wasser die Themse hinunter! Das Leckerly für heute ist Kensington Palace. Die Pilgerstätte No 1 noch vor Harrods für Princess Di Fans! Die Zeiten der Blumensträusse zu Hauf sind allerdings vorbei. Kein einziger Strauss! Im Schloss selbst waren wir auch nicht. Wahnsinnseintritt nehmen die dort! Eine dankbare Einrichtung zum Schlossluftschnuppern ist dann der Gift-Shop. Nicht ohne Souvenier! Zurück ging es dann zu Fuß vorbei am Albert Memorial durch den Hyde Park. Auf der Suche nach dem Diana-Brunnen. Haben wir nicht gefunden. Auch was für nächstes Jahr.

Nicht nur im Stansted Express war es proppenvoll, weil wir genau im Feierabend-Verkehr unterwegs waren. Wie voll es in der Tube sein kann habe ich zum ersten Mal erfahren. Immer schön im letzten Wagon einsteigen! In Stansted erwarteten uns die obligatorischen Kontrollen, einchecken war kein Problem. Aber dann, die Frage, ob der Labello nun mit ins Handgepäck darf oder nicht. Vorsorglich wurde alles flüssigkeitsähnliches noch im Koffer verpackt. Der Lipgloss durfte natürlich nicht mit. Neuste Schikane dann. Schuhe ausziehen! Wer wann warum seine Schuhe nun ausziehen muss und wer nicht – ein Rätsel. Es ist jedenfalls viel Zeit draufgegangen und die Krönung war dann ein fehlender Passagier, demzufolge dann natürlich sein Gepäck wieder rausgefriemelt werden musste. Was für ein Glück, für die Leutchen aus Glasgow, auf deren Landung wir dann auch noch netterweise warteten… Mit einer Verspätung von gut 45 Minuten hoben wir dann ab. Dafür war dann unser Gepäck schon vor uns aus dem Flugzeug raus, dass hab ich auch noch nie erlebt. Also, nicht wundern - we are always like that...


CU 2007!

covent gardencovent garden - apple marketcovent garden toilettelondon eyetrafalgar squareengland rose

19
Nov
2006

London [6 # 2]

Guys & Dolls

Tatsächlich tritt der wahrhaftige Patrick Swayze auf... In dem Broadway Musical Guys & Dolls, aufgeführt im Piccadilly Theatre. Autor dieses Stücks ist Damon Runyon und ehrlichgesagt ist das ganze schon eine ziemlich alte Geschichte. Es geht um Verbotenes. Halt so Sachen, die den Reiz des Lebens ausmachen. Eben das, womit sich Guys & Dolls so rumplagen. Liebe & Glück(spiel)… am Ende kriegen sich aber alle!

guys and dolls

16
Nov
2006

London [6 # 1]

Montag

power shopping

Harrods Knightsbrigde steht auf unserem Programm. Die fantastische Feinschmeckerabteilung, die Weihnachtsausstellung, der Gift-Shop, der Diana-Schrein und weil wir wenigstens einmal luxeriös auf die Toilette gehen wollen. Das Damen-WC.

Mein Traum ist ja. Mit der Scheckkarte von Paris Hilton im Harrods einkaufen zu gehen. So bleibt es nur ein Traum und meine Einkäufe eher bescheiden. Aus der Feinkostabteilung ein Döschen English Breakfast No. 14, aus der Gift-Shop-Abteilung ein neuer Harrods-Stift und ein Harrolds-Bär-Pin. Aus der Weihnachtsabteilung der obligatorische Harrolds Bär. Dieses mal heisst er Alexander und ist weiss wie Schnee.

Nach Harrods geht es in den Hydepark. Gänse ärgern und auf Dianas Spuren wandeln. Da ist sie immer entlanggejoggt. Seufz. Im Hard-Rock-Cafe treffen wir auf einen netten Italiener, der sichtlich erfreut ist, mit uns eine Runde zu quatschen. So von Touri zu Touri. Mit dem Unterschied, er arbeitet dort und wir machen Urlaub.

Im Fortnum & Mason kaufe ich mir eine gläserne Weihnachtskugel. Ob die wohl den Transport übersteht?

Im letzten Jahr haben wir, durch die Carneby Street wandernd, Liberty entdeckt. Auch ein Kaufhaus. Aber was für eins! Irre. Sowohl nach aussen hin als auch im Innenbereich. Muss man gesehen haben. Dort erstand ich einen Glasengel. Liebevoll eingepackt und eingetütet. Um die Tüte wurde ich beneidet.

Im Pub nebenan gab`s mal wieder Baket Potatoes und dann machten wir uns startklar für den Event des Abends.

GUYS AND DOLLS. Mit Patrick Swazey…
harrodshappy xmas

12
Nov
2006

London [5 # 1]

Sonntag

Rochester
Wenn man es geschickt anstellt und an dem Wochenende verreist, wo die Zeit umgestellt wird, dann kriegt man noch eine Stunde geschenkt. Wenn man es nicht geschickt anstellt und vergisst, dass die Zeit umgestellt wird, schaut man ziemlich dumm aus der Wäsche. Wenn man Sonntag morgens am Victoria Station steht und der Zug erst in einer Stunde abfährt.

Dann rollt unser Zug Richtung Rochester. Rochester liegt am River Medway und nennt sich auch die Charles Dickens Stadt der „Großen Erwartungen“ In einigen seiner Bücher hat er Rochester beschrieben und so wandeln wir dann auch auf den Spuren von Charles Dickens. Nach einer Stunde Fahrzeit kommen wir in einem noch verschlafenen Rochester an. Rochester liegt zwischen London und Dover und war auch schon zu römischen Zeiten von Bedeutung. Beherrscht wird Rochester von der Kathedrale, die zweitälteste Englands und visavie gegenüber die Burg. Auch die Altstadt von Rochester hat seinen Charme und viele historische und historisch anmutende Häuschen. Nach der Kathedralen-Besichtigung halten wir unseren Mittags-Lunch im Klostergarten, bei strahlend blauem Himmel und geniessen die letzten wärmenden Sonnenstrahlen des 29. Oktobers… wahrlich ein schöner Tag!

Die Burg ist trutzig, nicht sehr einladend, wir wandern zum Fluss Medway, in der Hoffnung vielleicht noch ein Schiff zu erwischen, dass uns an die Küste fährt. Aber der Schiffsverkehr ist schon eingestellt. So beschliessen wir, mit dem Bus nach Catham zu fahren. Da der nächste erst in einer Stunde fährt, bummeln wir noch ein bisschen durch die Gassen und wollen unbedingt noch Cream Scones essen. Wir landen auch in einem gemütlichen kleinen Cafe und die Cream Scones sind absolut marvoulles! Ich bin ja sonst nicht so süss, aber Cream Scones kann ich nicht wiederstehen! Da es länger dauert als gedacht und der nächste Bus auch weg ist, beschliessen wir, in Rochester zu bleiben und uns noch das Marine Museeum anzuschauen. Klingt ja erst mal nicht so spannend, ich war auf Kreta mal in einem Marine Museeum. Gähnend langweilig. Aber in Rochester fand ich es sehr spannend und abwechslungsreich. Der Gag sind Räume, die wie ein Schiff aufgebaut sind. Man kommt an Deck und das Meer rauscht und die Möwen schreien, wenn man unter Deck geht kommt man zu den Kajüten und da liegen die schnarchenden Matrosen… Es wird ein bisschen die Geschichte der englischen Seefahrt erzählt. Im Gebäude selbst gibt es auch viele Räume, die das Leben zur Zeit Charles Dickes widerspiegeln und da fällt uns noch ein, wir müssen noch unbedingt das Charles Dickens House sehen. Es wurde nämlich schon langsam dunkel! Aber alles im Kasten und so geht es wieder ins heimische London zurück. Ein Ausflug, der sich gelohnt hat!

rochester streetKathedraleburgschildcream sconesrestoration housegoodbye rochester

Good night!

10
Nov
2006

London [4 # 2]

Samstag
great disaster

Dumm gelaufen für mich. Auf dem Weg nach Fulham habe ich in der Tube meine Oyster Karte verloren, inkl. Rückfahrticket nach Stensted und das Zugticket nach Rochester. Keine Chance, das Wiederzubekommen. Auch wenn ein ehrlicher Finder sie abgegeben hat. Da sie nicht registriert ist, wird es schwer sein, sie mir zuzuordnen. Ich werde wohl noch mal eine Email schreiben…

Dadurch etwas getrübt ging es dann zum Spiel. Nicht anders als in Hannover. Massen von Menschen auf dem Weg ins Stadion. Was auffällt, es gibt kaum Fahnen und nicht so viele fussballtrikottragende Fans wie hier in Deutschland. Englishlike wird sich brav angestellt, man wird auch entsprechend abgetastet, die mitgebrachte Getränkeflasche durfte ich behalten, nachdem man den Deckel abgeschraubt hat. Seltsame Logik. Mit einer geschlossenen Flasche könnte ich schmeissen, mit einer offenen nicht. Egal. Wir waren sehr überrascht über unsere Sitzplätze. Sichthöhe Rasenfläche. Keine Fangnetze. Ich konnte dem Torwart Niemi (Finne) direktemang auf die Waden schauen. Die englischen Spielfelder fallen nach aussen ab und ums Spielfeld herum ist so eine Art Graben. Jedenfalls kommt einem das Spielfeld viel kleiner vor! Ob der guten Sitzposition konnte ich einige schöne Bilder vom Spielverlauf machen. So dicht unten zu sitzen hat auch seine Nachteile. Falls der Ball mal ins Aus geht, heisst es in Deckung gehen! Den möchte ich nicht an den Kopf bekommen! Irgendwie scheint es auch nur einen Ball zu geben. Jedesmal wurde gewartet, bis der Ball von den Tribünen auf’s Spielfeld zurückkam. Als der Ball einmal auf’s Tribünendach flog, stellte ich mir die Frage, was wohl geschieht, wenn der Ball über die Tribüne geht? Kaum gedacht passierte das auch schon und für diesen Fall scheint es noch einen zweiten Ball zu geben. Insgesamt war das Spiel nicht gerade mitreissend, Wigan war eindeutig die bessere Mannschaft und gewann dann auch verdient mit einem Führungstreffer.

Auffällig ist auch die Fankultur der Engländer. Das Stadion war so gut wie ausverkauft, Fahnen sah man gar nicht, wenige Fangesänge, höchstens das Trampeln auf dem Holzfussboden konnte als Ausdruck eines Supportings gewertet werden. Randalierer, Hooligans, Betrunkene oder ähnliches suchte man vergebens. Was aber auch daran liegen kann, dass die Engländer seit Heysel sehr rigeros sind und bei Auffälligkeiten ein Stadionverbot auf Lebenszeit verhängen. Drum ging es ziemlich ruhig und gesittet zu. Wer hätte das gedacht?

Bei Fulham spielt übrigens auch ein deutscher Fußballer, Moritz Volz, hat vorher mal bei Schalke gespielt. Der englische Fußball kommt mir auch härter vor, als in Deutschland, der Schiedsrichter pfief kaum irgendwelche Handgreiflichkeiten, somit wurde der Spielfluss natürlich weniger unterbrochen.

Zum Schluss ging’s dann noch in den Fanshop von Fulham, zumindest ein Pin sollte drinsein. Für 2 Pfund auch erschwinglich und auch wesentlich ansprechender als der von Chelsea.

Nachdem ich mir dann noch ein weiteres 3-Tage-Ticket gekauft habe, speisten wir sehr lecker beim Chinesen um einiges günstiger als beim Italiener tags zuvor.

hier geht es reinAufstellung zum FreistossFanblockimmer schön locker in den Hüften

good night!

9
Nov
2006

London [4 # 1]

Samstag
football time

Samstag ist Fußballtag. Wigan kommt nach Fulham und wir kommen auch nach Fulham. Endlich haben wir es geschafft, Karten für ein Fußballmatch zu bekommen. War auch ganz einfach, übers Internet direkt bei Fulham geordert und mit Kreditkarte bezahlt. Mittwoch bestellt, Samstag waren die Karten schon da! Ganz schön flott, die Engländer…

Vormittags pilgern wir zum Camden Market, ein Eldorado für Einkaufsfreaks. Dort gibt es die abgefahrensten Klamotten und die neusten Trends. Das was nächste Saison in Deutschland IN sein wird, sieht man jetzt im Camden Market. Ohne etwas zu kaufen, komme ich da einfach nicht raus. Es ist aber nur Schnickschnack, ein Pashima für 3 Pfund, ein Schlüsselanhänger für 1 Pfund und die obligatorischen Räucherstäbchen für 1,99 Pfund. 3 Packungen. Camden Market ist einfach verrückt und bunt und immer wieder sehenswert!

Ach ja. Im Virgin waren wir auch noch. Wir wollten ja gar nichts kaufen und dann sind wir alle mit mindestens einer CD wieder rausmarschiert. Ich hab mir Blondie live und Time after Time - The Best of Cyndi Lauper gegönnt.

camden market streetbootsNr. 285dark

See you later!

8
Nov
2006

London [3 # 1]

Freitag
goodbye

Greencourt Hotel. Wir mussten umziehen. Ins Aquarius, drei Häuser weiter. Passend zum Tag, denn heute wollen wir mit dem Schiff nach Greenwich fahren. Zuerst heisst es allerdings Koffer packen. Es kommt mir so vor, als ob ich jetzt schon mehr drin habe, dabei ist noch kein einziges Souvenier gekauft. Ausser das neue Parfüm und das dazugehörige Geschenk. Postkarten schreiben muss ich auch noch!

Dank der Oyster Card sparen wir für die Bootstour 3 Pfund. Gut zu wissen… Morgens ist der Himmel meistens strahlendblau, das Ende Oktober. Es ist ein milder Tag, wir sitzen an Deck. Beim an Bord gehen fiel ich gleich wieder auf. Mit der Hose käme ich aber nicht an Bord, was soll das sein, eine Gardine? Sehr witzig, diese Engländer. Er war auch für die Guide Tour verantwortlich, wir haben viel gelacht. Das allein war das Geld schon wert. So eine Bootstour auf der Themse ist sehr interessant, die Schiffe fahren allerdings nur bis Ende Oktober. Es lohnt sich aber, man sieht die Stadt aus einer anderen Perspektive. Die Fahrt ging also von Westminster Pier bis Greenwich. Vorbei an den Docklands legten wir nach 1 h unterhaltsamer Fahrt an. Erster Anziehungspunkt ist die Cutty Sark, der letzt erhaltene Teaklipper seiner Zeit. Nach kurze Stippvisite im Gift-Shop und dazugehörigen Toiletten schauen wir uns die historischen Gebäude von Greenwich an. Unesco Kulturerbe. Da wären. The Old Royal Naval College, auf dem Prinz Charles noch den Seemannsknoten gelernt hat. Wir warfen einen Blick in die Painted Hall mit dem größten Deckengemälde Englands sowie der Kapelle. Zu Fuß ging es dann am Quenn’s House und dem Marine Museem vorbei bergaufwärts zum Royal Observatorium. Da oben hat man nicht nur eine fantastische Aussicht auf Greenwich, den Docklands, London Town und dem Millenium Dome. Man kann dort quasi auf beiden Erdhälften zugleich stehen. Denn in Greenwich verläuft der Null-Meridian. Weiterer Höhepunkt war dann die Besichtigung jenes Royal Obversatoriums. For free! Man muss sich nur am Eingang ein Ticket holen. Das Museeum ist natürlich wie eine Reise durch die Zeit, mit der Zeit. Zeit spielt an jeder Ecke eine Rolle. Sehr informativ und sehr empfehlenswert. Inklusive Camera Obscura. Anfangs funktionierte sie aber nicht wirklich, weil andauernd jemand reinkam und fragte „where’s there?“. Es funktioniert aber nur im Dunkeln! Dann sah man das Queenhouse, die Themse, The Chapel und die Skyline der Docklands im Hintergrund. Erstaunlich…

Erstaunlich war auch der Preis der Pizza beim Italiener zum Abendessen. Essen gehen ist in London einfach überteuert. 8,50 Pfund für eine Pizza die ich nicht mal bestellt habe! Einen anderen Pub wollten wir am Earls Courth ausprobieren, der hatte allerdings den Charme einer Bahnhofshalle und wir sind dann wie immer wieder im Green Courth Pub gelandet.

westminster piermillianium gatemetropolitan wharfroyal marineblue trowsers standinggreenwich view

good night!

7
Nov
2006

hej san!

Komme gerade von meiner 1ten Schwedisch-Stunde. Schawitz. Hätte nicht gedacht, dass es so anstrengend ist, eine neue Sprache zu lernen. VAD HETER DU? Klingt doch ganz einfach... Die schwedische Sprachlehrerin kam gleich schwedisch daher. Meine Sitznachbarin fragte gleich... ähm... das ist doch hier Anfänger, oder? Ja. Jedenfalls haben wir heute abend in 2 Stunden Tala Svenska Avsnitt 1 durchgeackert und ich kann schon mal das Alphabet sowie bis 10 zählen...

Warum ich das wohl mache? Im Dezember fliege ich für ein paar Tage nach Stockholm!

hej då!
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